Lost in Lissabon

Wir haben uns nun doch dazu entschieden, die Reise bis zum geplanten Ziel fortzusetzen: Lissabon.
Also mal rechtzeitig die Sachen festgerödelt los. Frau Garmin hat uns knapp 5h vorausgesagt, bei Vermeidung von Maut-Strecken
Das hat dann auch fast hingehauen, da wir aber über die Brücke des 25. April fahren wollten – das war der eigentliche Sinn der Reise, weil irgendein Ziel muss man ja haben – ging der letzte Rest über die Autobahn.
Da wir uns mit dem Maut-System hier nicht auseinandergesetzt haben, sind wir auch prompt durch die falsche Gasse von der Autobahn runter gefahren und haben das Ticket nicht bezahlen können. Auch über die Brücke sind wie falsch eingefahren. Jetzt müssen wir morgen mal irgendwie rauskriegen, wie wir die ganzen Gebühren bezahlen können. Ich habe keine Lust, erst auf einen Mahnbescheid zu warten. Wir sind aber sicherlich nicht die ersten sind, denen das passiert. #seufz
Irgendwann sind wir aber auf dem Camping-Platz angekommen. Mein Tag war aber irgendwie schon gelaufen (obwohl bisher nix passiert ist).
Wir also los, der Bus 714 fährt fast direkt vor der Tür los nach Belém. Hierher haben wir es beide Male, die wir hier waren, nicht geschafft. Die richtige Bushaltestelle zu finden, war schon nicht ganz so einfach, dann kam kein Bus und wir entschieden uns (blödsinnigerweise) die 5km, die der Oregon ausgerechnet hat, zu Fuß zu gehen. An der ersten Abzweigung sah der Weg aber schon komisch aus. Das meiste waren auch ehe Pfade als Wege und führen durch den Wald, die sog. Lunge von Lissabon.
Wir sahen wohl ziemlich verloren aus mit unseren Oregons, denn plötzlich hielt ein Mann mit einem Auto und fragte uns auf Portugiesisch, ob wir uns verlaufen hätten (nehme ich mal an, ich spreche nämlich kein Portugiesisch, aber die darauffolgende Übersetzung ließ darauf schließen).
„Zufuß nach Belém, puh, das ist aber sehr kompliziert. Ich könnte euch aber zu einer Stelle mitnehmen, von wo aus ihr nur noch grade aus weiter gehen müsst. Keine Angst, es ist sicher.“ Das hat der böse Wolf zum Rotkäppchen bestimmt auch gesagt. Trotzdem sind wir mitgefahren. Die Menschen hier sind einfach total nett.
Von der Stelle, an der uns der nette Mann rausgelassen hat, waren wir dann aber auch fast noch eine Stunde im Regen unterwegs, bis wir endlich unten in Belém angekommen sind. Als erstes haben wir uns mal auf die Suche nach der Bushaltestelle für den Rückweg gemacht. Als wir die gefunden hatten, sind wir suchend nach ein paar Dosen, von denen wie auch eine schnelle gefunden haben, runter zum Denkmal gegangen.
Ziel erreicht!!
Direkt neben dem Denkmal ist eine Dose versteckt, die wir aber nicht gefunden haben. Die einzig mögliche Stelle für einen Small, die auch auf dem Spoilerbild zu sehen war, war leer. Schade.
Dann machen wir uns mal auf den Rückweg, dieses mal aber mit dem Bus. Aber die nächste Hürde ist die, ein Ticket zu bekommen. Die meisten hier haben eine Chipkarte, die sie im Bus zum Einchecken nehmen. So eine haben wir auch, aber zuhause liegen. Sollte auch inzwischen abgelaufen sein. So schwer war es dann aber nicht. Tickets haben wir beim Fahrer bekommen (Preis 1,80€, egal wohin. Ist viel einfacher, als erst noch mit Kurzstrecke, Nahbereich, Ringen oder Waben anzufangen). Mit 20€ zahlen geht, muss aber nicht sein. Alles war so schön, Bus fährt genau bis hier her, wir hätten nur zur Endstation fahren müssen, alles super.
Aber warum einfach. An einer Haltestelle kurz vor dem Ziel hat der Busfahrer uns höflich gebeten, den Bus zu verlassen und in einen anderen einzusteigen, der aber viel weiter fährt. Aaaaah!!
Aber ich habe schon erwähnt, dass die Leute hier sehr nett und hilfsbereit sind. Als sie sahen, dass wir verzweifelt auf einen Plan schauen, haben sie uns rechtzeitig gesagt, wir wir aussteigen müssen.
Fazit mal wieder: Wenn man in eine fremde Stadt geworfen wird, ist alles erstmal kompliziert, erweist sich aber meistens als total einfach. Fehler darf man machen, sonst lernt man nichts. Das nächste mal wird es dann richtig. Und die meisten Menschen sind nette Menschen, die einem nix böses wollen. Und grade letzteres sollte man sich immer zu Herzen nehmen.
Wir sitzen jetzt wieder im Womo, es regnet immer noch, aber es gab Ravioli. Jetzt Tequila und Feierabend.
Morgen holen wir uns dann noch die westlichste Dose auf dem Europäischen Festland, dann geht es auf den Heimweg.
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