Silvester im Nirgendwo

Salamanca ist der klangvolle Name unseres Etappenziels. Wir wären ja gern in Lissabon geblieben, aber die verbleibende Entfernung bis nach Hause in Relation zu der uns zur Verfügung stehenden Zeit, machte uns ein bisschen Angst. Also in inzwischen bewährter Manier das Etappenziel ausgewählt: Atlas mit Spanienkarte, in grober Richtung liegende interessante Orte ( nein wir können jetzt nicht mehr nach Madrid fahren, das war einen entweder-oder Option mit Lissabon 🙂 ausgewählt und Frau Garmin die Route ausrechnen lassen. Salamanca schien in 6 Stunden machbar unter Benutzung mautpflichtiger Autobahnen. Aus diversen Gründen, die an anderer Stelle schon ausführlich beschrieben werden, verzögert sich unsere Reise etwas. Und dann finden wir auch noch heraus, dass der größte Teil der Strecke eine mautpflichtige Autobahn mit E-Toll ist. Hierfür besitzen wir nicht das Gerät und können auch nicht in 2 Tagen ein Postamt zwecks Bezahlung aufsuchen. Also überzeugen wir Frau Garmin mit Gewalt, dass wir diese Strecke nicht fahren wollen, sie scheint irgendwie zu der Überzeugung gekommen zu sein, dass wir ja schon professionelle Mautpreller sind, und will uns immer wieder auf die A23 schicken.

Die Alternativroute über Landstraßen ist landschaftlich unschlagbar schöner, durch Gebirge und Flusstäler, dauert aber auch mal locker mindestens 3 Stunden länger. Zu angemessener Zeit für einen Campingplatz in Salamanca anzukommen rückt in weite Ferne.

Es wird dunkel. Wir überlegen kurz, ob wir bis kurz nach 23 Uhr portugiesischer Zeit in Portugal bleiben, dann über die Grenze nach Spanien – und hoppla Silvester verpasst rufen

Gegen 20 Uhr starten wir die Stellplatzsuche, aber es ist nix in erreichbarer Nähe. Ein Schild Parque Campismo lockt uns auf einen Waldweg, aber es ist weit und breit kein Licht zu sehen, und wir vermuten eine Falle von Hartwig The Butcher für arglose Touristen.

Wir überqueren die spanische Grenze, peilen weiter Salamanca an und halten nach geeigneten Plätzen in oder bei Ortschaften Ausschau. Die Orte sind größtenteils wie ausgestorben, feiern wohl alle. Das Aussenthermometer zeigt -3 Grad, das kann ja eine Nacht werden. Wir finden schließlich endlich einen kleinen Rastplatz neben der Straße unweit eines Ortes. Ich find das immer noch gruselig in einer Blechschachtel  in der Wildnis zu nächtigen, aber bis jetzt ist nix passiert.

Zum Abendessen gib es schnelle Burger und den portugiesischen Sekt Köpfen wir schon um 10. Heiazeit um 11.15 pünktlich um 5 vor 12 eingeschlafen. Happy new year!

Geknallt hat hier keiner, hier braucht man das Geld wohl wirklich für sinnvollere Dinge.

Und so sieht die Welt dann am Morgen aus

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