Fahrt über den Großglockner nach Venedig

Um 10 haben wir alles wieder eingepackt, viel brauchten wir ja nicht, und machen uns auf den Weg durch Österreich nach Italien.
Wie weit wir kommen, wissen wir noch nicht. Aber es wäre schon schön, es bis Venedig zu schaffen.
Wir haben uns die Hochalpenstrasse durch (über?) den Großglockner ausgesucht und versprechen uns hiervon ein paar tolle Eindrücke.
So war es dann auch.
Die Maut von 39€ ist zu verschmerzen. Dafür ist die Strasse auch sehr gut ausgebaut und gut gewartet. Überall sind haltebuchten, die einen tollen Ausblick auf die Berge bieten.
Wir brauchen etwa eine Stunde bis nach oben zum höchsten Punkt des Passes. Den Fußweg bis ganz nach oben sparen wir uns. Nach ein paar Metern bin ich bereits außer Atem. Jetzt wird mir bewusst, dass wir ja 2400 Meter hoch sind.
Also beschränken wir uns auf einen Cappuccino und fahren weiter.
Der Weg nach oben war dank Zoras 160PS Motor nicht sehr schwierig, aber der Weg nach unten war echt heftig. Nach wenigen Kilometern fangen die Bremsen an zu stinken und wir halten an einem Parkplatz an. Jetzt merken wir, dass die vordere rechte Bremse bereits qualmt. Ich hole zur Sicherheit den Feuerlöscher aus dem Heck. Aber nach einigen Minuten war der Qualm verflogen. Der Geruch aber noch lange nicht. Jetzt erstmal googlen, wir man am besten so einen Berg herunter fährt. Das mit „gleicher Gang runter wie hoch“ stimmt vielleicht bei Bullis mit 72PS, aber ein Ducato mit 160PS fährt den Berg auch im 5. Gang hinauf. Wir sind dann letztendlich im 2. Gang gefahren, bis der Drehzahlmesser bei 4000 Umdrehungen ist, dann stark bremsen und das ganze wieder von vorne. Die Bremswirkung des Motors hielt sich allerdings in Grenzen. Die Schlange hinter uns war mir egal, so jedenfalls sind wir unbeschadet nach unten gekommen.
Aber das war ja erst das erste Gebirge. Zwischen uns und Venedig liegen ja noch die Dolomiten. Die haben sie tatsächlich genauso aufgebaut, dass sie wie das Domiti-Eis aussehen, nur die Farbe haben sie vergessen 🙂
An einer Abzweigung in einem Ort dann auch gleich noch der nächste Schaden.
Nicht so schlimm, das repariere ich, wenn wir zuhause sind. Da hätte echt mehr passieren können 🙁
Unser Zeitplan wurde dann allerdings über den Haufen geworfen. 10km vor der Autostrada standen wir im Stau, in dem nur ein sehr schleichendes Vorankommen möglich war. Der Grund für den Stau ist uns aber völlig schleierhaft, da war überhaupt kein Grund ersichtlich. Vielleicht ein Unfall.
Gegen 21 Uhr sind wir endlich am Campingplatz Fusina angekommen. So im Dunkeln sah alles sehr komisch aus, der Platz liegt in einem Hafengebiet, rundherum sehr viel Industrie. Zum Glück ist die Rezeption noch bis spät Abends besetzt und wir können Einchecken.
Der Platz ist aber das beste, was uns passieren könnte da er direkt am Wasser liegt und wir einen tollen Blick auf Venedig haben.
Jetzt ein Bier und leckeres, italienisches Essen 🙂
Share Your Thoughts