Venedig

Jetzt bei Tageslicht sehen wir auch mal, wo es uns hin verschlagen hat. Wahnsinn!!!

Wir stehen mit der Zora in Fusina. Direkt vor unserer Nase fahren die großen Pötte vorbei, richtig große Schlepper dümpeln so vor sich hin.

Noch vor dem Frühstück werden wir von einem Schweizer Geocacher discovert. 🙂
Glücklicherweise können wir noch einen Platz in der ersten Reihe ergattern. Wohnmobilisten haben ja keine Zeit und fahren früh los, um auf dem nächsten Stellplatz als erstes anzukommen, damit sie einen tollen Platz kriegen. Wir fahren ja eher antizyklisch. 

Und deshalb erwischen wir auch erst das Boot um 11, das uns nach Venedig bringen soll. 

So richtig wusste ich nicht, was ich mir unter Venedig vorstellen soll. Es gibt hier richtig viel Wasser, Brücken und ein Labyrinth von kleinen Gassen zwischen Häusern.

Auch wenn Hamburg vielleicht mehr Brücken hat, als Venedig, so ist die Dichte der Brücken hier schon sehr beeindruckend. 

Da es hier keine Autos gibt, ist auch kein Verkehrslärm zu hören. Klar, auch die Motorboote machen Krach, aber das klingt nicht so wie Autos, die an grün werdenden Ampeln losfahren. Es ist trotzdem laut, aber es sind nur Stimmen und Musik zu hören. 

Wir machen uns erstmal auf den Weg zum Markusplatz. Die Richtungen der wichtigsten Punkte wie Markusplatz, Rialtobrücke usw. sind an den Wänden verzeichnet. Es ist aber trotzdem nicht immer leicht, die Markierungen zu finden. 

Der Oregon mit einer alten Garmin Map von 2008 tut hier gute Dienste. Eine aktuelle Karte ist nicht nötig, wahrscheinlich hat sich seit 100 Jahren nichts geändert. Ohne wären wir so manches Mal verloren gewesen. Der Grund, wieso nicht an jeder Ecke das Skelett eines verhungerten Touristen liegt, ist der, dass es überall Restaurants gibt. 

In einem kehren wir auch irgendwann ein und genehmigen uns ein Foccacia. Sehr lecker und mit 4,50€ + 1,50€ für eine Flasche Wasser auch nur bedingt überteuert. Dafür könnten wir uns aber an einen der Tische setzen und mussten nicht mal das Gedeck bezahlen, doch dazu später mehr. 

Gestärkt machen wir uns auf den Weg, noch ein paar Dosen zu suchen. Auch hier ist weniger mehr. Dosen ohne Deckel, ziplock-Tüten und auch mal Logstreifen ohne Dose hinter Balken an der Wand sind eher Regel als Ausnahme. Aber dafür sind die Locations zum Teil sehr schön gewählt. 

An einer Dose treffen wir auch das Team S42 aus der Schweiz wieder. 

Gegen 17:00 machen wir uns auf den Rückweg zum Anleger. Das dauerte länger als geplant, da man den Canale Grande nur über die Rialtobrücke überqueren kann. Also gehen wir entlang des Canale Grande über noch mehr Brücken. Oft ist der naheliegende Weg nicht der richtige. Große Pfade enden sofort hinter den nächsten Biegung, während winzige Durchgänge zwischen Häusern die Hauptverkehrswege sein können. Ist schon spannend. 

Ziemlich cool sind auch die Schiffe des ÖPNV bzw. deren Haltestellen. 

Es gibt hier Fastlanes und Gates für normale Fahrgäste. Es macht Spass, den Leuten dabei zuzusehen, wie sie durch, unter oder auch mal zu zweit durch die Gates gehen. Auch ist das Prinzip der Priority Gates nicht allen bewusst. 

Die Einzelfahrt kostet (wenn ich das richtig gesehen habe) 1,50€. Die Tageskarte für 20€ steht in keinem Verhältnis zum Preis der Einzelfahrt. Muss ich später mal nachlesen.

[Video kommt später]

Ziemlich kaputt vom vielen Gerenne kommen wir beim Anleger an. Das Boot ist grade weg, aber dafür fährt das nächste Boot in den Sonnenuntergang. #hach
Jetzt noch ein Candlelightdinner vor der Zora mit Blick auf die Skyline von Venedig.

Trotz der vielen Manschen geht es in Venedig eigentlich ganz friedlich und geordnet zu, das habe ich in anderen Städten schon schlimmer erlebt. Händler versuchen nicht, einem etwas aufzudrängen, stehen aber immer für Fragen an der Tür. Aber ein Tag reicht für mich, um einen Eindruck zu gewinnen und mal da gewesen zu sein. 

26. September 2016 dimi Allgemein No Comments

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