Camping Venezuela

Erleichtert verlassen wir den furchtbaren furchtbaren Campingplatz Arion und streben weiter nach Süden. Wir wollten keine sooo lange Etappe fahren und so verlockte uns Volos bzw. die Gegend südlich von Volos. Und am Weg: die Thermopylen, einst Engpass zwischen Kallindrom-Gebirge und Meer und Schauplatz der legendären Schlacht der Spartaner gegen die Perser. Wir tauchen die Zehen in die heissen Schwefelquellen, in denen sich schon die Spartaner nach der Schlacht entspannt haben und besichtigen das Leonidas Denkmal.

 Einen Geocache gibt es hier auch. Dann geht es weiter an die Küste bei Kamena Vourla. Irgendwie regte sich im Hinterkopf die Erinnerung, dass einer unserer ersten TBs hier mal eine lange Zeit in einem Cache verbracht hatte. Ja tatsächlich hatte unsere Athene hier ein Jahr auf die Weiterreise gewartet. Wir überlegten noch kurz, ob wir den Cache auch suchen sollten, aber die vielen DNF Logs, das älteste auch schon wieder 1 Jahr alt, hielten uns davon ab.

Also auf zum Camping Venezuela. Laut Reiseführer einst quirlig, jetzt aufgrund des Autobahnbaus etwas ruhiger und eher von Rentnern aufgesucht. Dass es hier so einsam werden sollte, darauf waren wir nun auch nicht eingestellt. Wir wurden freudig begrüßt am Camping, es gab auch nur ca. 3 oder 4 weitere Camper meist mit Zelt, also hatten wir freie Platzwahl. Meerblick gab es grad nicht, aber kuschelige Parzellen ganz für uns alleine in der Nähe des sehr rustikalen Unisex Sanitär. 


Die Taverne am Camping war nicht geöffnet, das lohnte sich für die paar Gäste wohl nicht. Wir machten uns an der „Strandpromenade“ entlang auf die Suche nach den vielen Tavernen, die es hier laut Reiseführer geben sollte. Es waren 3 von denen nur eine geöffnet erschien. Und da haben wir uns nicht reingetraut. Sowas kann gutgehen, muss aber nicht. Also haben wir nach dem Spaziergang lieber ein paar von den leckeren Misko Spagetti gekocht. Zum Nachtisch gab es den Ziporo aus dem erstaunlich gut sortierten Minimarkt. Und noch ein Gewitter.

Wir haben wohl etwas lang die Tür aufgelassen, denn nachts wachten wir auf, um die Mücke zu erledigen. Die Mücke? Dutzende und den Blutflecken, die sie hinterließen nach zu urteilen, hatten sie sich auch schon sattgetrunken. Wir erledigten so viele wie möglich, aber wir waren trotzdem total zerstochen.

Morgens regnet es immer noch, und ich überlege, ob ich im Regen zur Dusche gehen soll. Ich raffe mich tatsächlich auf, und es wird eine sehr erfrischende Angelegenheit, denn ich schaffe es nicht, der rustikalen Dusche allenfalls lauwarmes Wasser zu entlocken. Also gut, ich bin dann mal wach. 

Ich glaube fast nicht, dass es diesen Platz noch lange geben wird. Eigentlich müsste doch schon Hochsaison sein, aber die Gegend ist wie ausgestorben. Die Betreiber scheinen uuuuralt. Der Strand sah ziemlich ungepflegt aus, das kann aber auch am Wind gelegen haben, denn es war weniger Müll denn angeschwemmtes Seegras, das man einfach nur wegfegen müsste. Ansonsten ist die Lage gar lieblich, ein tolles Panorama auf die Bucht und die Insel Euböa. 

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